Abbildung 71

Der Plan zeigt verschiedene in der Villa gefundene Werkstücke und Materialien.
W3
Es handelt sich um Regenrinnen aus Tuff, die dem Stylobat der Portiken, des Peristyls und des Impluviums im Atriolum vorgelagert sind. Sie haben eine sichtbare B von 1 1/2 osk.' (41,25 cm), H 23-25 cm, L von 30-150 cm, T von 9 cm, reichen aber bis unter den Stylobat. Die Innenkante von ca. 6 cm ist meist um 3-5 cm höher als die Aussenkante von 8 cm, um beim Überlaufen das Regenwaser in den Garten fliessen zu lassen. Die Ecken sind am Stück gearbeitet und haben Abflußlöcher von D 30 cm.
An der Portikus sind auf den Säulenachsen segmentförmige Öffnungen entlang des Stylobats zu sehen, deren Zweck unklar ist. Sie erleichterten aber den Nachweis der Achsen verlorener Säulen. Die Regenrinne des Impluviums im Atriolum hat eine B von nur 36 cm und eine flachere Rinne von 6 cm.
W4
Gezeichnet ist die Basalt-Fassung des Regenwassereinlaufes über dem Scheitel des S-Flügels der Cryptoporticus aus der Phase III. Das Werkstück hat eine Abmessung von 70x70 cm an der OK und eine H von 25 cm. Die Bossen der Seitenflächen sind nur grob bearbeitet, weil die Fassung im Boden lag. Der Schacht hat einen D von 38 cm mit einer Kehle von 2,5 cm für den Rahmen eines Gitters/Siebes. Die Spolie ist heute in der Nähe des früheren Einlaufes gelagert.
W5
Es handelt sich um den Sockel eines Statives aus Tuff mit H 44 cm und B 38 cm im Quadrat. Das Werkstück hat einen Sockel von H 11 cm mit einem Wulst von 2 cm, über dem ein steigendes Kyma von 23 cm in eine Platte übergeht, auf der eine Fassung von H 8 cm mit einer in Abtreppungen gefassten Kehle sitzt, welche die 3 Buchstaben BOC trägt. Die Platte schliesst oben mit einem Viertelwulst ab und hat ein Loch von 3,5 cm zur Aufnahme einer Stange (Gelagert in Raum 203).
W6, W7
Im Gewölberaum 107 lagert eine Anzahl von Dachziegeln mit Abmessungen von 50 bzw. 25x60 cm und D 3,5-4 cm. Sie haben einen konischen Viertelwulst und eine entsprechende Aussparung an dessen breitem Ende. Als Abschlüsse gab es Deckziegel aus konischen Halbschalen mit R 10 cm (in Form von Mönchen). Viele der Ziegel trugen Stempel in der unten gezeigten Form. Die G der Dachziegel deutet auf einen Abstand der Sparren von 2 osk.' (55 cm) hin, auf welchen die Dachziegel freitragend auflagen, mit Mörtel verfugt, Deckziegeln verschlossen und an den Traufenden mit Antefixen (Abbildung 111) versehen waren. Es fällt auf, dass keine Dachziegel im röm. Massystem vorgefunden wurden.
W8, W9
An verschiedenen Stellen des Aussenmauerwerkes wurden in situ Fallrohre vorgefunden (Räume 419, 206). Sie waren aus dickwandigen Ton von 3 cm Dicke, hatten einen D von 17 cm und eine L von 45 cm. Die Enden waren mit Innen-Muffen von T 4 cm versehen.