Abbildung 68

Pfeiler und Säulen S4-S8
Pfeiler S4
Dargestellt sind die Pfeiler der N-Halle 401 in Phase I. Ihre Abmessungen wurden von den Sarno-Säulen der Portiken des Hauptbaues bestimmt. Es handelt sich um zwei der ursprünglich vier Sarno-Pfeiler mit einer Abmessung von 39x39 cm am Boden und 37,5x37,5 cm am Kapitell, bei einer H von 305 cm mit Werkstücken von L 31-164 cm. In H 95 cm sind Dübellöcher zur Befestigung von Türrahmen eingearbeitet. Die von Maiuri gezeichneten Fundamente von 70x70 cm konnten bei Sondierungen nicht erreicht werden.
Die Kapitelle haben 52,5 cm im Quadrat mit einem Abacus (oben 1 cm abgeschrägt) und darunter eine flache Kehle von je 4 cm. Über dem Kapitell ist rechts die Art des Auflagers für den scheitrechten Bogen gezeigt. Darüber ging Mauerwerk aus Opus quasi reticulatum auf. Der Übergang war wie bei den Portiken des Hauptbaues mit einem Profil aus Abtreppung und fallendem Kyma markiert, darüber setzt Mauerwerk auf. In H 363 cm setzt das Gesims von H 20 cm und T 16,5 cm an. Es hat einen Kern aus vorkragenden Ziegeln und ist gestuckt mit einer 12 cm hohen Platte und einem Wulst zwischen zwei Abtreppungen von 8 cm (siehe Abbildung 73, P4-7).
Säule S5
Es handelt sich um die verbliebenen 7 der 26 Sarno-Säulen der Portiken Phase I. Sie sind in dorischer Form mit einem D von 1 1/2 osk.'(41,25 cm) gearbeitet, haben 20 Kanneluren und Trommeln von H 40 bis 178 cm. Sie stehen auf einem Tuff-Sockel von 15x42 cm aus Werkstücken von 30 bis 230 cm. Die Kapitelle haben einen Abacus von 5,5 cm und einen flachen Echinus von 4,5 cm. Das Gebälk muss aus einem oder vermutlich zwei verdübelten Holzbalken von insgesamt 35x22 cm bestanden haben, darüber wie bei Pfeiler S4. Scheitrechte Bögen kommen nicht in Betracht, weil Widerlager fehlen. Die Abarbeitungen der Kanneluren, Dübellöcher in H 200 cm und Einkerbungen stammen aus Phase II. Eine beim Erdbeben zerstörte Säule in Loggia 716 vom Typ S5 ist in Opus testaceum Typ S6 ersetzt worden.
Säule S6
Die im EG erhaltenen 4 Säulen der tretrastylen Anlage des Atriolums aus Phase II hatten ein Fertigmaß von 1 1/2 röm.' (44,3 cm) und eine H von 320 cm. Ihr Kern und das Kapitell aus zwei, als Abacus und Echinus dienenden Tafeln aus Opus testaceum, war gestuckt. Sie trugen vermutlich einen Architrav aus Holzbalken und darüber die gleiche Anlage im OG. Eine ähnliche, als Ersatz für die Sarno-Säule S5 errichtete Säule, befindet sich in der S-Loggia 716 und eine weitere mit D 35 cm und H 230 cm wurde beim Bau des Raumes 117 in Phase II errichtet.
Säule S7
Dargestellt ist eine der 7 von 14 erhaltenen Mittelsäulen der Doppelporticus 718 aus Phase II mit einer H von 350 cm über Einzelfundamenten. Sie besteht aus einem mit Opus testaceum gemauerten Kern und aufgestuckten Attributen wie Plinthe von 78x78 cm, Basis aus Torus (Fertigmass 55 cm) und Trochilus, 20 Kanneluren und Kapitell aus Abacus mit Viertelstab und Echinus mit fallendem Kyma und Abtreppung. Die Architrave (erneuert 40x80 cm) müssen über Holzbalken aufgemauert worden sein.
Säule S8
Es handelt sich um die 22 erhaltenen von 29 äusseren Säulen der Doppelporticus 719 aus Phase II. Die Säulen haben einen D von 1 röm.' im Rohmass und eine H von 240 cm über einem durchlaufenden Fundament. Sie bestehen aus 10 gemauerten Trommeln in abwechselnd Opus reticulatum aus Tuff und Opus testaceum von H etwa 20 cm, Abacus und Echinus aus Ziegeln von 4 cm und waren nur mit einem groben Grundputz versehen (Maiuri, VdM 31 82ff.). Die Architrave von 30x40 cm bestanden aus Mauerwerk über Holzbalken und darüber aufgehendem Mauerwerk aus Opus reticulatum.